Die Probleme in der deutschen Nachwuchsausbildung haben sich in den letzten Jahren doch kaum verändert, obwohl es sowohl vom DEB als auch in einigen Clubs Anstrengungen zur Verbesserung gibt.
Nur ist das leider in der Breite immer noch zu wenig. Wir reden seit wie vielen Jahren im Nachwuchs über die selben Vereine bei denen das funktioniert und über die, bei denen es nach wie vor nicht voran geht? Die einzige Ausnahme ist da doch Dresden. Da hat sich mal richtig viel getan und die Erfolge sind auch in den Nachwuchsligen ablesbar. Auch in Schwenningen und Iserlohn hat sich viel getan. Eigentlich eine Ohrfeige für so manchen DEL-Club, aber wenn die Bücher von deutschen Auswanderern praktisch vor der Nase archiviert sind, besteht ja keine Notwendigkeit.
Was macht eigentlich der von vielen gefeierte Herr Fliegauf so?
Dazu gesellen sich dann immer mehr Probleme in der Infrastruktur. Zweite Eisflächen sind an einigen Standorten immer noch schwer zu realisieren und erst kürzlich gab es zum Wegfall von Eishallen in der EHN einen Beitrag. Da ist es eben in Hamburg zu teuer die zu Freezers-Zeiten errichtete Trainingshalle weiter als Eishalle zu betreiben und man macht eben was für Basketball oder anderes. So fällt es natürlich schwer das Eishockey gerade in für diesen Sport eher strukturschwachen Regionen breiter aufzustellen.
So muss man dann auch in Zukunft weiter auf ein paar Ausnahmetalente hoffen, die ganze Jahrgänge mitziehen. Und genau das fehlt im aktuellen U20 Jahrgang eben.
Es ging und geht mir um den aktuellen Jahrgang in der U20 und nicht um das Ranking im Nachwuchs allgemein! Und aktuell sehe ich sowohl die Letten wie auch die Slowaken vor den beiden Jahrgängen der deutschen U20. Die Schwächen dieser deutschen Jahrgänge sind aber seit Jahren bekannt und nicht erst seit dem Abschneiden bei der letzten U18-WM. Von daher bin ich schon sehr irritiert, wenn nach einem vollkommen überraschenden und glücklichen Sieg gegen die Finnen gleich davon geträumt wurde, wen man denn im VF bekommen könnte und im Falle der Slowaken schon mal das HF avisiert wird.Sharkai hat geschrieben: ↑01.01.2024, 16:00 Die mentale Stärke dieses Teams zweifele ich tatsächlich mittlerweile auch stark an. Der Kopf scheint der größte Knackpunkt zu sein für Donnerstag.
Wenn du Lettland im Nachwuchs insgesamt weit vor uns siehst, dann kommen wir da nicht zusammen. Die Diskussion brauchen wir nicht weiter führen. Bei der Slowakei gehe ich mit, die machen seit einiger Zeit wieder vieles richtig. Aber Lettland? Come on...
Das war ein einzelnes Spiel in dem das DEB-Team seinen mit Abstand schlechtesten Auftritt geliefert hat und die Letten ihren deutlich besten. So zu tun als sei das normal und erwartbar ist in meinen Augen nach wie vor Quatsch.
Du willst mir doch auch nicht erzählen, dass dieses deutsche Team chancenlos gegen dieses lettische ist, wenn man Best of 5 oder Best of 7 gegeneinander spielen würde, oder? Du siehst zwar eh immer alles sehr negativ, aber so pessimistisch kann doch keiner sein.
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Ich konnte diesen Optimismus nun nicht teilen und du darfst das dann auch gerne als "alles sehr negativ" für meine Person einordnen. Aber allein das Spiel gegen die Schweden hat mir gezeigt, wie weit weg man tatsächlich ist. Da hat man es geschafft sich in 60 Minuten tatsächlich eine einzige wirklich große Chance herauszuspielen! Und da redet man tatsächlich von einem guten Spiel, nur weil man nach 40 Minuten erst zwei Gegentore gefangen hatte? Die Schweden haben nicht mal mit 100% Leistung das deutsche Team locker beherrscht.
Und gegen die Favoriten hinten drin zu stehen, nur zu reagieren und die reichlicher vorhandenen Räume für Konter zu nutzen, ist wesentlich einfacher und sagt rein gar nichts über die Fähigkeit aus ein Spiel selbst zu gestalten und dem Gegner seinen Rhythmus und seine Taktik aufzuzwingen. Aber genau das wäre dann gegen die Letten gefragt gewesen. Stattdessen haben diese dem deutschen Team ihr Spiel aufgezwungen und auf deutscher Seite schien man regelrecht geschockt zu sein, dagegen gar nichts machen zu können.
Vor allem hat es für mich so ausgesehen, als wäre man mental alles andere als bereit gewesen. Als Beispiel darf man sich gerne mal das dritte Gegentor ansehen. Da war man sich nicht einig, wer was machen soll, geht der Scheibe nicht hinterher, spielt schlampige Pässe, hat seinen Gegenspieler nicht und dreht sich als Krönung noch ängstlich beim Schuss zur Seite, statt hier einfach diesen nur zu blocken. Und der Herr Weber soll tatsächlich ein Führungsspieler im deutschen Team sein? Mir kocht da die Galle über, aber die Herren am Mikro reden hier auch noch von "unglücklich abgefälscht".
Überhaupt scheint man es vermeiden zu wollen kritisch zu kommentieren und die Fehler deutlich zu benennen. Ich sah allein bis zur 30 Minute drei Querpässe an der blauen Linie, die wieder aus der Angriffszone gingen und einmal wurde der Verteidiger angespielt, der gar hinter der blauen stand. Mit so einer Passqualität kann man erst gar keinen Druck aufbauen und rennt immer wieder neu an. Und so verwundert es dann auch nicht, daß bei einem zwei auf eins der Pass zum Mitspieler so ungenau ist, daß dieser es schwer hat einen guten Abschluss hinzubekommen.
Schlechte Tage kann man immer haben, auch mal Pech, aber die Probleme der deutschen U20 liegen in der Qualität der Spieler. Nur ist das leider das Beste, was der deutsche Nachwuchs in diesen Jahrgängen zu bieten hat.
So muss man letztlich dann wohl wirklich darauf hoffen, daß man gegen Norwegen in Führung geht und das ganze Spiel nicht in Rückstand gerät, auch wenn diese Sicht dann wieder viel zu negativ ist, nur bietet das, was ich bisher gesehen habe, bei mir keinen Raum optimistisch zu sein.
Oder wie sagte mal ein kluger Mann: "Optimismus ist lediglich ein Mangel an Information".