Traumpass hat geschrieben:apedick hat geschrieben:Erst wenn das auch der letzte Fan begriffen hat wirds besser!
Nur was bringt es, wenn ich das jetzt verstanden habe, der letzte Verantwortliche in der Liga aber nicht?
Ich beziehe mich mal nur hier drauf
No offense to all
ich glaube nicht das wirklich irgendjemand verstanden hat, bzw genau erklären kann was denn gute Nachwuchsarbeit im Endeffekt wirklich ist
Dafür ist der ganze Begriff viel zu schwammig und in den verschiedenen Ebenen der Ergebnisse kaum definiert.
Und das gilt natürlich auch für die Verantwortlichen in allen Vereinen, Trainer im Nachwuchs und natürlich auch den gut meinenden ehrenamtlichen Helfer die es braucht und selbst der idealistischste Fan wird nicht in der Lage sein das grosse Ganze Bild zu erkennen. Masse ich mir auch nicht an, will das aber trotzdem erläutern.
Natürlich kannst du irgendwo immer sagen wir gewinnen Titel im Nachwuchs also ist unsere Nachwuchsarbeit gut. Vielleicht ist sie aber auch dann im Endeffekt nur weniger schlecht als bei den anderen.
Man kann aber auch einen Ansatz wählen.
Ich nehme mal das oben angeführte Beispiel mit den Schülerteams und auf Grund von Regelanpassangungen der Tendenz dazu kleine Spieler in dem Alter für den kurzfristigen Erfolg zu bevorzugen. Diese Spieler werden spätestens im Profibereich grosse Probleme bekommen und wenn sie dann noch womöglich Verteidiger sind gar keine realistische Chance haben Profi zu werden.
Da gibt es ja auch im aktuellen (sowie in vergangenen) Kader genug Beispiele im Kölner DNL Team.
Ich will da jetzt nicht sagen da macht man was falsch dafür stecke ich in den Befindlichkeiten einzelner Klubs zu wenig drin. Aber nur als Beispiel sag du mal als Trainer dem stolzen Papa eines kleingewachsenen Auswahlspielers der auf der Verteidiger Position spielt, so mein Lieber xyz, "ich denke das es für deine künftige Karriere besser ist, wenn du ab sofort nur noch Stürmer spielst und hoffe das du dort irgendwann auch deine Fähigkeiten entwickeln kannst. Leider bedeutet das erst mal das du wahrscheinlich nicht mehr in die Auswahlmannschaften nominiert wirst und unseren fast sicheren Titel in dieser Saison kann die Mannschaft wohl auch abschreiben." Wie lange wäre so ein Trainer wohl noch in Amt und Würden auch wenn die Idee langfristig gedacht für das GROSSE GANZE die bessere Entscheidung ist. Oder der Spieler sucht sich 5 Minuten nach der Ansage einen anderen Verein wo er seine Position beibehält. Mit anderen Worten so was wird in Deutschland vielleicht auch anderswo so gut wie nicht vorkommen.
Aber gehen wir mal ganz pragmatisch an was gute Nachwuchsarbeit letztlich ist
Ich stelle mal als Arbeitsthese in den Raum
Gute Nachwuchsarbeit ist wenn jeder Verein in der Lage ist pro Saison 2 Akteure aufzubauen die das Niveau der eigenen ersten Mannschaft (mittel bis langfrsitig) verbessern können.
Dies gilt natürlich genauso für den kleinen Landesliga Dorfklub wie auch für den Grossen DEL Klub
Man kommt dann nämlich ziemlich bald in eine Situation wo theoretisch jeder Klub in der Lage ist seinen eigenen Bedarf an Spielern autark zu decken. (ich setze dabei eine Durchschnittskarriere Dauer von 10 Jahren an) Ob die Spieler dann wirklich in ihrem Heimatklub verbleiben oder früher oder später wechseln ist doch vollkommen wurscht.
Und selbst dann ist noch nicht gewährleistet das es aufwärts geht wenn die Situation sich so darstellt das an der Spitze der Leistungspyramide der Top Liga eben keine potentiellen Leistungsträger produziert werden
Denn dann kommst du irgendwann im internationalen Niveau an und wenn du dann halt zwar genug Spieler hast aber keine die herausragen machst du zwar im Endeffekt eigentlich gute Nachwuchsarbeit kommst aber trotzdem keinen Schritt weiter (Die Schweiz wäre ein gutes Beispiel hierfür)
Andererseits wenn die ganze Nachwuchsarbeit unter aller Sau ist du aber trotzdem alle 10 Jahre einen Draisaitl Glückstreffer hast alle 5 je einen Sturm und Ehrhoff alle 2 einen Rieder und Greiss und jedes Jahr einen Hospelt oder Abeltshauser hast du nen Kader von ca 35 Spielern die bei der WM eine anständige Performance abliefern, vielleicht sogar mal an den Top 6 kratzen können wenn du alle ständig zur Verfügung hast
Da wäre dann im Prinzip auch noch für die Draufsicht vollkommen latte wenn der Rest der Nachwuchsarbeit überspitzt formuliert lediglich Hobbyspieler erzeugt und die heimischen Ligen mit ein wenig Anspruch alle Riesenprobleme haben. Die öffentliche Wahrnehmung steht halt mit dem Ergebnis der Auswahlteams, bzw des Nationaleams im Bereich Senioren
Wer dafür ein passendes Beispiel ist ... muß ich wohl kaum erwähnen
Es ist alles einfach so komplex und muß ohne Sicht auf Jahre hinaus geplant werden, da gibt es die absolute Wahrheit eben nicht.
Es jammern ja auch diverse GROSSE Vereine wie verwässert die DNL mit 14 Teams derzeit ist und wie wenig die Topteams gefordert werden und wie scheisse es ist dafür einen adäquaten Modus zu finden.
Alles heute richtig, aber langfristig werden 8 DNL Teams die noch auf 4 Jahrgänge verteilt sind, nicht in der Lage sein genug Talente rauszubringen die entweder in der DEL oder DEL 2 eine Karriere in petto haben.
Kleine Musterrechnung
DEL 14 Teams mit 19+2 Spielern als Limit davon 9 AL + DEL 2 14 Teams mit ich glaube ebenfalls 19+2 und auf jeden Fall weniger AL
DNL bis vor kurzem 8 Teams mit Kadern die auf 4 Jahre verteilt sind, grobe Rechnung wenn es konstant nachhaltig gemacht wird jedes Jahr kommt der älteste Jahrgang in den Seniorenbereich auf.
bei einem Kader von 20-22 Spielern sind das 5 Spieler in jedem Team = 40 Total in einer 8 er DNL ob mal ein paar mehr oder weniger ist quasi irrelevant, sind es in einem Jahr mehr haben die nächsten Jahrgänge entsprechend weniger oder mehr Kaderplätze.
Die DEL braucht aber (bei Avg Karrieredauer 10 Jahre) jede Saison ca 17 neue deuutsche Spieler (12 Kaderplätze für deutsche Spieler mal 14 Teams =168 Spieler geteilt durch 10 bedeutet, Jedes Jahr hören ca 17 Spieler auf mit ihrer Profikarriere die gleiche Anzahl muß nachkommen)
Im Prinzip gilt die selbe Rechnung leicht abweichend auch für eine DEL 2 die sich irgendwann mal auf7abstiegsmässig verzahnen will.
Das heisst also am Ende des Tages das von den ca 40 Spielern die jedes Jahr in den Seniorenbereich gehen ca 34 gut genug sein müssen um Eishockey professionell als Karriere zu betreiben.
Braucht man eigentlich nichts mehr dazu zu sagen, das wäre eine irre Effizienz die mit Sicherheit auch in den Top Nationen nicht annähernd vorhanden ist.
Also geht das langfristig nur mit mehr Teams mindestens 14 und selbst da wird es schon eng wenn aus einem 20er Kader geteilt durch 4 Jahrgänge also ca 5 Spielern des ältesten Jahrganges 70 Spieler gesamt immer noch 40 für eine der Top Ligen qualifitiert sind.
Aber diesen Rückschritt im Niveau derzeit muß man wohl gehen wenn man mehr Teams haben will die im Nachwuchs was aufbauen können. Ob da überall und allen Standorten das Verständnis und die nötige Geduld für vorhanden ist wage ich aber zu bezweifeln.
Dennoch wird es nur wirklich aufwärts gehen können mit dem deutschen Eishockey wenn man Strukturen ändert und schafft und mit einem oder auch mehreren Schritten zurück im Niveau der Gegenwart(für die Grossen, für die Kleinen ist es ein Riesenschritt nach vorn) eine langfristige Minimalperspektive für das deutsche Eishockey aufbaut.
Schritte zurück sind aber nicht des Deutschen Ding, wir kriegen es doch täglich vorgebetet, die Wirtschaft könnte dieses Jahr weniger wachsen als letztes Jahr und schon wird so etwas verkauft als Schritt zurück.
So eine Denke entscheidet halt nicht nur Wahlen in der Politik sondern auch in Verbänden und Vereinen und am Ende der Nahrungskette werden so auch Pöstchen für Übungsleiter/ Trainer etc vergeben.
Am Ende des Tages ist es eben eine Frage der Geduld und der Einstellung (besonders der Vereine die lediglich wie Vampire am Gesamtpool der Spielertraube hängen aber nicht bereit sind sich irgendwie auch mal selber zu engagieren und den Nachwuchs auf einen Weg zu bringen, aktuell mit dem Trend ist doch viel leichter alles einzubürgern was irgendwie Deutschland auf einer Landkarte lokalisieren kann) ob das Big Picture sich entwickeln kann. Womit sich der Kreis schliesst ohne Vorwürfe an einzelne die hier posten und ihrer Besorgnis Ausdruck geben das sich nichts bewegt geschweige denn bessert.Alle Aspekte sind halt bei schlechten Ergebnissen schwer zu erkennen und schlechte Gewohnheiten werden noch regelmässiger totgeschwiegen vielleicht sogar als Kick für den Augenblick verkauft (siehe die 11 AL Thematik Diskussion. Oder hat Frau Sennebogen in dem Zusammenhang mal einer gefragt wo denn die Nachwuchsleute die in Straubing ausgebildet wurden ihre Karriere bestreiten ! Und warum es so essentiell wichtig für das deutsche Eishockey ist das der Standort Straubing in der DEL spielen muß, bzw das dafür die Bedingungen so angepasst werden müssen das solch ein Verin weiter erstklassig bleibt ?)
O